22.10.2025, 18:00 Uhr, Haus Dacheröden (Anger 37, 99084 Erfurt)
Wenn das Baby schreit, dann möchte man doch hingehen
Vortrag mit Heide Lutosch im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu feministischen Utopien des Frauenzentrum Brennessel.
27.10.2025, 19:30 Uhr, Filler (Schillerstraße 44, Erfurt)
Einführung in die subversive Theorie Johannes Agnolis
Eine Kooperationsveranstaltung des Biko und der Rosa Luxemburg-Stiftung Thüringen.
28.10.2025, 19:00 Uhr, Mon Ami (Goetheplatz 11, Weimar)
"Antisemitische Späße" - Hintergründe zu den Ettersburger Gesprächen
mit dem Journalisten Kai Budler
Als der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, dem Verleger Holger Friedrich „antisemitische Späße“ vorwarf, reagierte er auf dessen Aussagen von einem „amerikanischen Ostküsten-Adel“ auf Schloss Ettersburg. Dort kommt es immer wieder zu Veranstaltungen mit Referent*innen von rechtsaußen bspw. aus der Neuen Rechten mit ihren Versuchen, auf den öffentlichen Diskurs Einfluss zu nehmen. Ihr Ziel ist es, das Sagbare nach rechts zu verschieben und den demokratischen Verfassungsstaat zu beseitigen oder zumindest zu beeinträchtigen. Aus dieser Strömung stammt auch der Veranstalter der „Ettersburger Gespräche“, der CDU-Politiker Peter D. Krause.
Die Veranstaltung soll Krauses Werdegang ebenso kritisch beleuchten wie die „Ettersburger Gespräche“ mit ihren neurechten Referent*innen und die Rezeption der Veranstaltungen.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.
29.10.2025, 19:30 Uhr, L50 (Lassallestr. 50, Erfurt)
Zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Arbeitszeitkämpfen
Achtung, die Veranstaltung findet nicht wie geplant in der FH Erfurt statt, sondern in der Lassallestraße 50!
Kämpfe um die Länge und Lage der Arbeitszeit gibt es, seit Menschen Lohnarbeit leisten. Dabei sind Arbeitszeitkämpfe oftmals noch umstrittener als reine Lohnkämpfe. Wie und mit welchem Ziel diese Konflikte geführt werden, hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert.
Im letzten Jahrzehnt konnten Gewerkschaften einige wichtige Erfolge rund um das Thema Arbeitszeit erzielen. In jüngster Vergangenheit kündigt sich jedoch wieder ein arbeitszeitpolitischer Backlash an. Momentan sind in der Arbeitswelt oftmals Entgrenzungen und Flexibilisierungen prägend; teils stehen den überlangen Arbeitszeiten der einen auch die Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung der anderen gegenüber. Dennoch beinhalten Arbeitszeitkonflikte auch große Chancen: Sie verbinden durch ihren besonderen Charakter unterschiedliche Arbeits- und Lebenswelten und ermöglichen eine (öko-)soziale Bündnispolitik.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Kämpfe um, im und gegen den Sozialstaat 3« von Biko, RLS Türingen, DGB-Bildungswerk Thüringen und DBSH.
30.10.2025, 19:00 Uhr, ACC-Galerie (Burgplatz 1, Weimar)
Theorie und Kritik der Avantgarde
KSR N°9 Heftvorstellung
Seit 2009 findet in unterschiedlichen Formaten in der ACC Galerie als Kooperation mit dem Bildungskollektiv die Reihe Kunst, Spektakel & Revolution statt. Die Reihe setzt sich mit dem Verhältnis von Ästhetik und Gesellschaftskritik auseinander. Im Juli 2025 ist die neunte Printausgabe von KSR erschienen. Das Heft beschäftigt sich mit dem Vermächtnis der historischen Avantgarden - also mit jenen Bewegungen, die die Institution der Kunst sprengen wollten, um die Potentiale der Kunst in das Vorhaben einer umfassenden Neugestaltung der Gesellschaft einfließen zu lassen. Diese Strömungen (wie etwa Dada, Surrealismus oder Konstruktivismus) wollten die Wurzeln der Widersprüche des modernen Zeitalters freilegen und entwickelten dabei eine faszinierende Formensprache. Sie erreichten einen erstaunlichen Grad der Reflexion künstlerischer Mittel, formulierten einen heftigen Einspruch gegen den herrschenden Status quo und traten ein für das Neue. Dabei waren die Avantgarden selbst von einer Reihe von Widersprüchen geprägt - so revolutionär sie alle waren, bedeutete dies nicht immer Menschlichkeit in einem emanzipatorischen Sinne. Und ihr Unterfangen ist auf seltsam untote Weise in der Postmoderne präsent, die die Moderne nicht überwunden hat.
Lukas Holfeld kuratiert die Reihe Kunst, Spektakel & Revolution und produziert die monatliche Radiosendung Wutpilger-Streifzüge.
06.11.2025, 19:30 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
Lesung "Alles, was wir geben mussten" - Ein Roman von Kazuo Ishiguro
Eine Kooperationsveranstaltung des Biko, der Offenen Arbeit und dem Lothar-Kreyssig-Zentrum der EKM.
7.-8.November 2025, Jena
antifaschistischer und antirassistischer Ratschlag in Jena
Infos folgen
13.11.2025, 19:00 Uhr, ACC-Galerie (Burgplatz 1, Weimar)
John Heartfield und die Kunstlump-Debatte
Kunst muss provozieren!
Am 15. März 1920 durchbrach eine Gewehrkugel das Fenster der Gemäldegalerie des Dresdner Zwingers und traf das dort ausgestellte Gemälde "Bathsheba" von Peter Paul Rubens. Dieser Kunstmord war für den expressionistischen Maler und Kunstprofessor Oskar Kokoschka Anlass, um zur Schonung des nationalen Kunstschatzes und zur Zurückhaltung der feindlichen Bürgerkriegsparteien aufzurufen - die Kugel hatte das Gemälde im Zuge von Kämpfen zwischen streikenden Arbeitern und gegenrevolutionären Teilen der Reichswehr getroffen. Nachdem Kokoschka seinen Aufruf in über 40 Tageszeitungen lanciert hatte, antworteten ihm die Berliner Dadaisten George Grosz und John Heartfield in der Zeitschrift "Der Gegner": "Wir richten an alle, die noch nicht genug verblödet sind, die snobistische Äußerung dieses Kunstlumpen gutzuheißen, die dringende Bitte, energisch Stellung dagegen zu nehmen. Wir fordern alle dazu auf, denen es nebensächlich ist, daß Kugeln Meisterbilder verletzen, da sie Menschen zerfetzen, die ihr Leben wagen, um sich und ihre Mitmenschen aus den Klauen der Aussauger zu erretten."
Das war der Auftakt zur "Kunstlump-Debatte", die auch zu einer Auseinandersetzung innerhalb der jungen KPD über den Stellenwert bürgerlicher Kultur führte. Harald Schadek wird in die "Kunstlump-Debatte" einführen und die daran beteiligten Protagonisten vorstellen. Der Abend soll auch dazu dienen, dem Publikum das Leben und Wirken von John Heartfield näher zu bringen.
Harald Schadek ist Vorsitzender des Freundeskreises John Heartfield - Waldsieversdorf e. V. Der Verein pflegt das ehemalige Sommerhaus von John Heartfield in Waldsieversdorf als Kulturstätte, um an das Leben und Wirken von Heartfield zu erinnern.
19.11.2025, 19:00 Uhr, ACC-Galerie (Burgplatz 1, Weimar)
Rechte Räume
Autoritäre (Meta-)Politiken der Architektur
Viele westlich-liberal geprägte Demokratien erfahren derzeit einen bis vor wenigen jahren kaum für möglich gehaltenen politischen Rollback. In manchen dieser Länder scheint nichts mehr unmöglich zu sein: die Rückkehr von offen rassistischem Denken und Homophobie in breiteren Gesellschaftsschichten; die Rückkehr religiös getragener Mythen auf politische Bühnen; selbst die Rückkehr bzw. Ersteinführung von Diktatur und Faschismus. Bestritten werden die emanzipatorischen Errungenschaften von 1968ff. auf breiter Front von einer teilweise bereits parlamentarisch agierenden Rechten, die das Rad der Zeit zurückdrehen will: zurück in eine Zeit klar konturierter Nationalstaaten mit "passenden Völkern", zurück zu "America First". Diese Front verfügt trotz - oder gerade wegen - ihres Nationalismus über internationale Schlagkraft.
Mit dem Aufschwung der Rechten werden auch Aussagen zur Kultur im Allgemeinen und zur Architektur im Besonderen getätigt. Dies wurde in jüngster Zeit besonders deutlich, als die Fraktion der AFD im Sachsen-Anhaltinischen Landtag den positiven Bezug auf das Bauhaus in der Kampagne "Modern Denken" kritisierte. Das Bauhaus sei ein "Irrweg der Moderne", es stehe gegen eine "Bindung an Grund und Boden", eine "Verzwurzelung in der Tradtion", für eine "Entortung der Menschen" und füge sich in eine "globalistische Agenda".
Verfolgen zeitgenössische rechtspopulistische, rechtsradikale, rechtsextremistische und (neo-)faschistische Kräfte eine architekturpolitische und städtebauliche Agenda? Und inwieweit macht sich hierfür die sogenannte "Mitte der Gesellschaft" zur unfreiwilligen Helferin? Um diese Fragen zu diskutieren, stellt Stephan Trüby das Projekt "Rechte Räume" vor. "Rechte Räume" ist der Titel einer Sonderausgabe der Zeitschrift Arch+, eines von Stephan Trüby herausgegeben Sammelbandes und einer Online-Plattform.
Stephan Trüby ist ist Architekturtheoretiker und Professor für Grundlagen Moderner Architektur und Entwerfen an der Universität Stuttgart.
19.11.2025, 19:30 Uhr, Filler (Schillerstraße 44, Erfurt)
Reichlich desillusioniert. Ein Blick auf die Gewerkschaftslinke nach zwei Jahrzehnten Organizing
Als Gewerkschaftsorganizing in den 2000er Jahren aus den USA kommend nach Deutschland gelangte, waren die Hoffnungen vieler Gewerkschaftslinker groß. Schien damit doch eine neue Arbeitsweise Fuß fassen zu können, in der konfliktorientierte Basisbewegungen zentral waren, also genau das Gegenteil der Stellvertreter- und Gremiengewerkschaft, die bis dahin die deutsche Gewerkschaftsarbeit prägte. Als dann Mitte der 2010er Jahre mit Hilfe von Jane McAlevey sogar ein regelrechter Organizing-Hype hierzulande entstand, wurden die linken Hoffnungen noch größer. Slave Cubela hat diese zwei Jahrzehnte Organizing nicht nur mitgemacht, er hat sie auch in einer Reihe von Publikationen reflektiert. In seinem Vortrag möchte er sowohl seine Erfahrungen als Organizer diskutieren als auch einen »reichlich desillusionierten« Blick auf die Gewerkschaftslinke vor diesem Hintergrund werfen.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Kämpfe um, im und gegen den Sozialstaat 3« von Biko, RLS Türingen, DGB-Bildungswerk Thüringen und DBSH.
20.11.2025, 19:30 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
Lesung: "Wilde Wälder" von Roger Deakin
Eine Kooperationsveranstaltung des Biko, der Offenen Arbeit Erfurt und dem Lothar-Kreyssig-Zentrum der EKM.
09.12.2025, 19:30 Uhr, Haus Dacheröden (Anger 37, 99084 Erfurt)
Gemeinschaftliche Vernissage zum Thema "Feministische Utopien"
Als Abschluss einer Veranstaltungsreihe zu feministischen Utopien des Frauenzentrum Brennessel.