12.07.2025, 15:00 Uhr, Auftakt Bahnhofsplatz
CSD Nordhausen
CSD Nordhausen unter dem Motto "Bunt, Offen, Wunderbar" mit Kundgebung, Demo, Straßenfest
12.07.2025, 19:00 Uhr, INDEX, Breite Straße 1, Leipzig
Georg K. Glaser: Geheimnis & Gewalt
Buchvorstellung und Lesung
Der Roman "Geheimnis und Gewalt" (1951) von Georg K. Glaser (1910-1995) ist ein atemberaubender Lebensbericht. Er handelt vom Aufwachsen in der Weimarer Republik, geprägt von Armut, sozialen Zerwürfnissen und den Verheerungen, die der 1. Weltkrieg in den Menschen und ihren Beziehungen hinterlassen hat. Der Protagonist Valentin Haueisen - in dem sich Glaser selbst erkennen lässt, auch wenn er nicht identisch mit ihm ist - politisiert sich in der Vagabunden- und Wanderbewegung, wird Mitglied in anarchistischen und kommunistischen Jugendgruppen. Als proletarischer Jungschriftsteller nähert er sich der KPD an, in deren Reihen er Widerstand gegen die zur Macht strebenden Nazis organisiert: auch als »Haueisen«, in handfesten Auseinandersetzungen auf der Straße. Der Roman schildert auch die Wirren des 2. Weltkriegs, in denen Haueisen wie Glaser mit der französischen Armee gegen die Deutschen kämpfte. Der »autobiographische Bericht eines Einzelkämpfers« arbeitet sich an den Idealen ab, denen der Protagonist einst folgte. Hinter den Zeilen liegt eine Trauer über den gescheiterten Versuch eines Aufbruchs, der eine umfassende Erneuerung versprach, aber sich in den Widersprüchen seiner Zeit und in Gewaltverhältnissen verstrickte. In dieser Trauer liegt auch eine Enttäuschung gegenüber dem Parteikommunismus, der keine Antworten auf das Phänomen des Nationalsozialismus als Massenbewegung finden konnte oder nur falsche gegeben hat.
Als Mischung aus Vortrag und Lesung soll in der Veranstaltung der Roman vorgestellt und ein paar Thesen zur Diskussion gestellt werden. Die kommentierte Lesung wird in zwei Teilen á 45 Minuten stattfinden. Zwischen beiden Teilen gibt es eine Pause. Es spricht Lukas Holfeld (Leipzig), der (meist) monatlich die Radiosendung Wutpilger-Streifzüge produziert, die auf verschiedenen freien Radios und im Internet zu hören ist (www.wutpilger.org). Außerdem ist er verantwortlich für das Programm der Veranstaltungsreihe »Kunst, Spektakel & Revolution« in Weimar (www.spektakel.org).
13.07.2025, 15:00 Uhr, INDEX, Breite Straße 1, Leipzig
KSR N°9 - Theorie und Kritik der Avantgarde
„Kunst, Spektakel & Revolution“ ist der Titel einer Veranstaltungsreihe in Weimar und eines Magazins, das seit 2010 in unregelmäßigen Abständen erscheint. KSR beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Ästhetik und Gesellschaftskritik und lotet aus, an welchen Punkten in der Geschichte (anti-)künstlerische und revolutionäre Bewegungen ineinander übergingen.
Im Juli erscheint die neunte Printausgabe von KSR - das Heft wird bei der Radical Bookfair erstmals zu erwerben sein. Es beschäftigt sich mit dem Vermächtnis der historischen Avantgarden - also mit jenen Bewegungen, die die Institution der Kunst sprengen wollten, um die Potentiale der Kunst in das Vorhaben einer umfassenden Neugestaltung der Gesellschaft einfließen zu lassen. Diese Strömungen wollten die Wurzeln der Widersprüche des modernen Zeitalters freilegen und entwickelten dabei eine faszinierende Formensprache. Sie erreichten einen erstaunlichen Grad der Reflexion künstlerischer Mittel, formulierten einen heftigen Einspruch gegen den herrschenden Status quo und traten ein für das Neue. Dabei waren die Avantgarden selbst von einer Reihe von Widersprüchen geprägt - so revolutionär sie alle waren, bedeutete dies nicht immer Menschlichkeit in einem emanzipatorischen Sinne. Und ihr Unterfangen ist auf seltsam untote Weise in der Postmoderne präsent, die die Moderne nicht überwunden hat.
Auf der Radical Bookfair sollen einige Thesen zur Avantgarde zur Diskussion gestellt und der Inhalt der KSR N°9 vorgestellt werden.
20.07.2025, 14:00 Uhr, Auftakt Bahnhofsvorplatz
CSD Sonneberg
Kulturprogramm mit Elya Maurice Conrad
26.07.2025, 10:00 Uhr, Erinnerungsort Topf & Söhne (Sorbenweg 7, Erfurt)
Geschichte inklusiv - Öffentliche Führung in Leichter Sprache durch die Dauerausstellung Techniker der »Endlösung«
Die Firma J. A. Topf & Söhne baute Leichenverbrennungsöfen für die Konzentrationslager und beteiligte sich mit ihrer Technik am Völkermord an Jüdinnen und Juden sowie an Sinti und Roma in Auschwitz. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Firmengelände der Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz. Das barrierefreie Angebot der Führung durch die Dauerausstellung will insbesondere Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Sprachbarrieren über die Geschichte des Nationalsozialismus und der Beteiligung der Erfurter Firma J. A. Topf & Söhne an den Massenverbrechen aufklären und damit Teilhabe an historisch-politischer Bildung ermöglichen.
Menschen mit Behinderungen werden immer öfter Ziel menschenverachtender und rechtsextremistischer Tendenzen in der Gesellschaft. Ihre Teilhabe an der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus stärkt sie darin, diesen Angriffen auf ihre Menschenwürde und ihre Menschenrechte selbstbestimmt und aktiv begegnen zu können.
26.07.2025, 13:00 Uhr, Auftakt Untermarkt
CSD Mühlhausen
unter dem Motto "Zusammen sind wir stärker, Vielfalt verbindet"
07.08.2025, 19:30 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
Von Seiltänzerinnen und Schmetterlingen - Plakate als Mittel politischer Kommunikation
Plakate müssen ins Auge springen, um eine Botschaft zu vermitteln. An diesen Botschaften, aber auch an der Gestaltung der Plakate lassen sich gesellschaftliche Entwicklungen nachvollziehen. Für einen Längsschnitt durch die Entwicklung ästhetischer Moden und inhaltlicher Schwerpunkte emanzipatorischer Bewegungen bieten sich die Plakate der Offenen Arbeit Erfurt geradezu an: Krisen, Ängste und Umbrüche werden hier ebenso sichtbar wie Bezüge auf die Vergangenheit und neue technische Entwicklungen. Anna Ebert spricht bei der Veranstaltung ganz generell und am Beispiel der OA-Plakate über Plakate als Mittel politischer Kommunikation.
Die Veranstaltung schließt an eine Ausstellung mit Plakaten der Offenen Arbeit in der Michaeliskirche an.
28.08.2025, 17:00 Uhr, Lorenzkirche, Pilse 30 in 99084 Erfurt
Ökumenisches Friedensgebet
Seit 1978 findet an jedem Donnerstag in der Lorenzkirche am Anger das ökumenische Friedensgebet statt. Es ist das älteste Friedensgebet im ostdeutschen Raum - älter sogar als das (bekanntere) Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche. Damals, 1978, waren die anfangs spontan einberufenen Gebete eine sehr spezielle und konsequente Form des Protests. Erfurter Christen „antworteten“ damit auf die Einführung des Wehrkunde-Unterrichts an den staatlichen Schulen durch die DDR-Bildungsministerin Margot Honecker. Die vom Staat verordnete, schleichende Militarisierung der Jugend - für viele Christen, auch in Erfurt, ein absolutes „no go“. Sie äußerten Ihre Ablehnung unter anderem, indem sie Protestbriefe an staatliche Stellen schickten. Als das nichts half, suchten sie einen anderen Weg, die eigene Ohnmacht, das innere Aufbegehren in aktives Handeln umzuwandeln: die Friedensgebete waren geboren.
1989/90 bot die starke Tradition der Friedensgebete für die Bürgerbewegung und die Friedliche Revolution gleichsam „aus dem Stand“ einen Raum und inhaltlichen Grundkonsens an, um mit den Leitgedanken „Keine Gewalt“ und „Frieden schaffen ohne Waffen“ aus der Kirche auf die Straße zu gehen.
Viele Menschen, die das wöchentliche Friedensgebet jahrein jahraus weiter tragen, gehörten 1995 auch zu den Unterstützern der Initiative für das Erfurter Deserteursdenkmal. So ist es folgerichtig und naheliegend, in der Woche vor dem 30. Jahrestag der Denkmal-Einweihung auch zu einem besonderen Friedensgebet einzuladen.
06.09.2025, 13:00 Uhr, Auftakt Domplatz
CSD Erfurt
13.09.2025, 14:00 Uhr, Auftakt Bahnhofstraße
CSD Eisenach
22.10.2025, 18:00 Uhr, Haus Dacheröden (Anger 37, 99084 Erfurt)
Wenn das Baby schreit, dann möchte man doch hingehen
Vortrag mit Heide Lutosch im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu feministischen Utopien des Frauenzentrum Brennessel.
09.12.2025, 19:30 Uhr, Haus Dacheröden (Anger 37, 99084 Erfurt)
Gemeinschaftliche Vernissage zum Thema "Feministische Utopien"
Als Abschluss einer Veranstaltungsreihe zu feministischen Utopien des Frauenzentrum Brennessel.