18.09.2025, 19:00 Uhr, Radio Corax, Unterberg 11, Halle
Theorie und Kritik der Avantgarde - KSR N°9 Heftvorstellung in Halle
"Kunst, Spektakel & Revolution" ist der Titel einer Veranstaltungsreihe in Weimar und eines Magazins, das seit 2010 in unregelmäßigen Abständen erscheint. KSR beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Ästhetik und Gesellschaftskritik und lotet aus, an welchen Punkten in der Geschichte (anti-)künstlerische und revolutionäre Bewegungen ineinander übergingen.

Im Juli ist die neunte Printausgabe von KSR erschienen. Das Heft beschäftigt sich mit dem Vermächtnis der historischen Avantgarden - also mit jenen Bewegungen, die die Institution der Kunst sprengen wollten, um die Potentiale der Kunst in das Vorhaben einer umfassenden Neugestaltung der Gesellschaft einfließen zu lassen. Diese Strömungen wollten die Wurzeln der Widersprüche des modernen Zeitalters freilegen und entwickelten dabei eine faszinierende Formensprache. Sie erreichten einen erstaunlichen Grad der Reflexion künstlerischer Mittel, formulierten einen heftigen Einspruch gegen den herrschenden Status quo und traten ein für das Neue. Dabei waren die Avantgarden selbst von einer Reihe von Widersprüchen geprägt - so revolutionär sie alle waren, bedeutete dies nicht immer Menschlichkeit in einem emanzipatorischen Sinne. Und ihr Unterfangen ist auf seltsam untote Weise in der Postmoderne präsent, die die Moderne nicht überwunden hat.

In der Heftvorstellung sollen einige Thesen zur Avantgarde vorgestellt und dabei ein Einblick ins Heft geliefert werden.
mehr: Kunst, Spektakel & Revolution

26. bis 28.09.2025
Bildungsreise in den Nationalpark Bayerischer Wald
Eine Kooperationsveranstaltung des Biko, der Offenen Arbeit Erfurt und dem Lothar-Kreyssig-Zentrum der EKM.

27.09.2025, Gera
CSD in Gera
save the date

09.10.2025, 19:30 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
»Asozial« in drei Systemen
Ein Element der Sozialdisziplinierung ist die Abwertung und Ausgrenzung von Menschen, die, angeblich oder tatsächlich, den Normen und Leistungsvorgaben der Arbeitsgesellschaft nicht entsprechen und deshalb nicht dazugehören sollen.

Schon in der Weimarer Republik wurden diese Personengruppen als »asozial« stigmatisiert. Im Nationalsozialismus wurde »asozial« als Argument genutzt, um unliebsame Menschen mit diesem unkonkreten Vorwurf zu verfolgen und zu vernichten. Obwohl die Leitdoktrin der DDR war, antifaschistisch zu sein, lernte man nicht aus dieser Geschichte sondern machte sie unsichtbar und verleugnete die NS-Opfer. In der DDR galt seit 1968 vielmehr der Asozialenparagraph, der mit Zusatzbestimmungen wie Wohn- und Arbeitsplatzbindung zur Kriminalisierung vieler Menschen besonders aus der neuen Jugendbewegung führte. Heute greifen Diskurse über prekär lebende Menschen Elemente der langen Geschichte dieses nach wie vor unklaren Begriffs auf.

Die Historikerin Dr. Katharina Lenski bietet einen Überblick über die Geschichte der Ausgrenzung im Namen der »Asozialität« und deren Aktualität.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Kämpfe um, im und gegen den Sozialstaat 3« von Biko, RLS Türingen, DGB-Bildungswerk Thüringen und DBSH.
mehr: https://biko.arranca.de/veranstaltungen/asozial-in-drei-systemen

11.10.2025, irgendwo in Erfurt
Zeit zu Denken - (selbst)kritischer antifaschistischer Kongress
Liebe Genoss*innen, Freund*innen, Antifaschist*innen,

wir wollen euch hiermit ganz herzlich zu unserem (selbst-)kritischen antifaschistischen Kongress „Zeit zu denken“ am 10. und 11.Oktober 2025 nach Erfurt einladen!

Wie schlecht es um die gesellschaftlichen Verhältnisse steht, wisst ihr ja selbst. Wir wollen aber nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern halten am Ziel der allgemeinen Emanzipation fest. Dafür wollen wir uns über Theorie und Praxis gemeinsam Gedanken machen, unsere Lage reflektieren und uns austauschen.

Genauere Informationen zu Orga und Programm werden nach und nach unter www.zeitzudenken.arranca.de und auf unserem Instagram-Kanal instagram.com/zeitzudenken_kongress folgen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr euch den Termin vormerkt und freihaltet und noch mehr, wenn wir uns zum Kongress in Erfurt sehen würden. Wir hoffen sehr auf die Teilnahme vieler aktiver antifaschistischer Gruppen, damit der Kongress eine Wirkung entfalten kann. Und am allermeisten würden wir uns freuen, wenn ihr auch als Gruppe kommt oder Delegierte schickt.

Meldet euch gerne mit Fragen, Anmerkungen, Kritik oder wenn ihr euch organisatorisch beteiligen wollt! Außerdem können wir euch noch Plakate zusenden, um sie bei euch vor Ort aufzuhängen. Schreibt uns deswegen gern an.

Leitet den Text gern weiter an Freund*innen und Genoss*innen!

Mit solidarischen Grüßen!
Alerta!

Die Zeit zu denken - Crew
mehr: https://www.zeitzudenken.arranca.de/

13.10.2025, 19:00 Uhr, Falken Ladenlokal [kany] (Thälmannstr. 26, 99085 Erfurt)
Johannes Agnoli: Subversion als Wissenschaft Buchvorstellung mit Michael Hewener
Dieses Jahr wäre Johannes Agnoli 100 Jahre alt geworden. Der anarcho-kommunistische Politikwissenschaftler verschrieb sich der Kritik an Parteien, Parlamenten und am Staat selbst. In seinen beiden wichtigsten Schriften "Transformation der Demokratie" von 1967 und "Der Staat des Kapitals" von 1975 versuchte er zu erklären, warum die Massen von der Macht ferngehalten werden (können) und warum es auch linke Regierungen nicht schaffen (können) langfristig gegen das Kapital zu handeln. Hieraus ergeben sich natürlich eine Menge Fragen zu politischer Organisierung - inner- oder außerparlamentarisch - auf die wir Linke auch heute noch keine zufriedenstellenden Antworten gefunden haben...

In der Veranstaltung stellt der Autor seine kleine biografische Miniatur "Johannes Agnoli oder: Subversion als Wissenschaft" vor und diskutiert mit dem Publikum dessen Theorie und ihre Bedeutung für die Gegenwart.

Eine Kooperation des Bildungskollektivs Biko e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen


21.10.2025, 19:30 Uhr, veto (Magdeburger Allee 180, Erfurt)
Arbeitsverweigerung als politische Strategie
Arbeitsverweigerung ist traditionell eine Möglichkeit, mit den Zumutungen des kapitalistischen Systems umzugehen. Lydia Engel erklärt im Einführungsband »Zwischen Job und Selbstbestimmung« (Münster (Unrast) 2025) die paradoxe Bedeutung von Erwerbsarbeit im (heutigen) Kapitalismus. Anhand ausgewählter Beispiele sowie eigener empirischer Forschung werden individuelle Strategien aufgezeigt, die sich gegen die Vereinnahmung des Lebens durch die Arbeit wehren. Der Sozialstaat spielt in diesem Gefüge eine widersprüchliche Rolle. Einerseits wirkt er als Durchsetzungsinstanz der Erwerbszentrierung, andererseits eröffnet er - oft unbeabsichtigt - Brüche und Nischen, in denen Menschen auch jenseits der Erwerbsarbeit leben können.

In dem Vortrag werden in diesem Kontext sowohl Möglichkeiten als auch Grenzen individueller Praxis innerhalb des Bestehenden aufgezeigt.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Kämpfe um, im und gegen den Sozialstaat 3« von Biko, RLS Türingen, DGB-Bildungswerk Thüringen und DBSH.
mehr: Webseite zum Buch beim Verlag

22.10.2025, 18:00 Uhr, Haus Dacheröden (Anger 37, 99084 Erfurt)
Wenn das Baby schreit, dann möchte man doch hingehen
Vortrag mit Heide Lutosch im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu feministischen Utopien des Frauenzentrum Brennessel.

27.10.2025, 19:30 Uhr, Filler (Schillerstraße 44, Erfurt)
Einführung in die subversive Theorie Johannes Agnolis
Eine Kooperationsveranstaltung des Biko und der Rosa Luxemburg-Stiftung Thüringen.

28.10.2025, 19:00 Uhr, Mon Ami (Goetheplatz 11, Weimar)
"Antisemitische Späße" - Hintergründe zu den Ettersburger Gesprächen
mit dem Journalisten Kai Budler

Als der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, dem Verleger Holger Friedrich „antisemitische Späße“ vorwarf, reagierte er auf dessen Aussagen von einem „amerikanischen Ostküsten-Adel“ auf Schloss Ettersburg. Dort kommt es immer wieder zu Veranstaltungen mit Referent*innen von rechtsaußen bspw. aus der Neuen Rechten mit ihren Versuchen, auf den öffentlichen Diskurs Einfluss zu nehmen. Ihr Ziel ist es, das Sagbare nach rechts zu verschieben und den demokratischen Verfassungsstaat zu beseitigen oder zumindest zu beeinträchtigen. Aus dieser Strömung stammt auch der Veranstalter der „Ettersburger Gespräche“, der CDU-Politiker Peter D. Krause.

Die Veranstaltung soll Krauses Werdegang ebenso kritisch beleuchten wie die „Ettersburger Gespräche“ mit ihren neurechten Referent*innen und die Rezeption der Veranstaltungen.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.
mehr: RLS-Thüringen

29.10.2025, 19:30 Uhr, FH Erfurt, Campus Altonaer Straße
Zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Arbeitszeitkämpfen
Kämpfe um die Länge und Lage der Arbeitszeit gibt es, seit Menschen Lohnarbeit leisten. Dabei sind Arbeitszeitkämpfe oftmals noch umstrittener als reine Lohnkämpfe. Wie und mit welchem Ziel diese Konflikte geführt werden, hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert.

Im letzten Jahrzehnt konnten Gewerkschaften einige wichtige Erfolge rund um das Thema Arbeitszeit erzielen. In jüngster Vergangenheit kündigt sich jedoch wieder ein arbeitszeitpolitischer Backlash an. Momentan sind in der Arbeitswelt oftmals Entgrenzungen und Flexibilisierungen prägend; teils stehen den überlangen Arbeitszeiten der einen auch die Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung der anderen gegenüber. Dennoch beinhalten Arbeitszeitkonflikte auch große Chancen: Sie verbinden durch ihren besonderen Charakter unterschiedliche Arbeits- und Lebenswelten und ermöglichen eine (öko-)soziale Bündnispolitik.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Kämpfe um, im und gegen den Sozialstaat 3« von Biko, RLS Türingen, DGB-Bildungswerk Thüringen und DBSH.
mehr: Webseite von Steffen Liebig an der Uni Jena

06.11.2025, 19:30 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
Lesung "Alles, was wir geben mussten" - Ein Roman von Kazuo Ishiguro
Eine Kooperationsveranstaltung des Biko, der Offenen Arbeit und dem Lothar-Kreyssig-Zentrum der EKM.

7.-8.November 2025, Jena
antifaschistischer und antirassistischer Ratschlag in Jena
Infos folgen
mehr: Ratschlag

19.11.2025, 19:30 Uhr, Filler (Schillerstraße 44, Erfurt)
Reichlich desillusioniert. Ein Blick auf die Gewerkschaftslinke nach zwei Jahrzehnten Organizing
Als Gewerkschaftsorganizing in den 2000er Jahren aus den USA kommend nach Deutschland gelangte, waren die Hoffnungen vieler Gewerkschaftslinker groß. Schien damit doch eine neue Arbeitsweise Fuß fassen zu können, in der konfliktorientierte Basisbewegungen zentral waren, also genau das Gegenteil der Stellvertreter- und Gremiengewerkschaft, die bis dahin die deutsche Gewerkschaftsarbeit prägte. Als dann Mitte der 2010er Jahre mit Hilfe von Jane McAlevey sogar ein regelrechter Organizing-Hype hierzulande entstand, wurden die linken Hoffnungen noch größer. Slave Cubela hat diese zwei Jahrzehnte Organizing nicht nur mitgemacht, er hat sie auch in einer Reihe von Publikationen reflektiert. In seinem Vortrag möchte er sowohl seine Erfahrungen als Organizer diskutieren als auch einen »reichlich desillusionierten« Blick auf die Gewerkschaftslinke vor diesem Hintergrund werfen.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Kämpfe um, im und gegen den Sozialstaat 3« von Biko, RLS Türingen, DGB-Bildungswerk Thüringen und DBSH.
mehr: "Organisation als Lösung?" (Slave Cubela in der AK)

20.11.2025, 19:30 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
Lesung: "Wilde Wälder" von Roger Deakin
Eine Kooperationsveranstaltung des Biko, der Offenen Arbeit Erfurt und dem Lothar-Kreyssig-Zentrum der EKM.

09.12.2025, 19:30 Uhr, Haus Dacheröden (Anger 37, 99084 Erfurt)
Gemeinschaftliche Vernissage zum Thema "Feministische Utopien"
Als Abschluss einer Veranstaltungsreihe zu feministischen Utopien des Frauenzentrum Brennessel.