22.03.2023, 19:00 Uhr, Contineo, Magdeburger Allee 90, Erfurt
"Kinder von Hoy" - Lesung und Gespräch mit Grit Lemke
In den 60er und 70er Jahren waren sie mit ihren Eltern nach Hoyerswerda gekommen, eine DDR-Musterstadt: aus dem Heideboden gestampft, aus Bauelementen zusammenmontiert. Morgens rollen die Eltern in Schichtbussen davon, die Kinder wachsen in einem großen Kollektiv auf. Die Erzählerin wird Teil der Kultur und Kunstszene um Gerhard Gundermann. Der Wiedervereinigung folgen Massenentlassungen, und ein latent vorhandener Rassismus gegen Vertragsarbeiter sowie eine schnell erstarkende Rechte führen zu Ausschreitungen… Die Autorin Grit Lemke arbeitet in ihrem dokumentarischen Roman von 2021 die Biografie ihrer komplexen Generation auf.
Im Literarischen Salon tauschen wir Lektüreeindrücke zum Buch aus, blicken auf Kontexte und gehen gemeinsam unseren Fragen nach.
22.03.2023, 18:00 Uhr, Haus Dacheröden, Anger 37, Erfurt
Filmvorführung: Rebellinnen - Fotografie. Underground. DDR.
Der Dokumentarfilm von Pamela Meyer-Arndt erzählt das Leben von drei Fotografinnen in der DDR: Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer sind Künstlerinnen, die in der Underground-Kunst-Szene in den 70er und 80er Jahren der DDR aktiv sind, in Ost-Berlin, Erfurt und Dresden. Den austauschbaren Bildern der staatlichen Propaganda setzen sie eine einzigartige und intime Bildsprache entgegen. In der Konsequenz werden sie von der Stasi und deren inoffiziellen Mitarbeiter*innen beschattet und massiv unter Druck gesetzt.
23.03.2023, 14:00 Uhr
Workshop "Wie umgehen mit Repression"?
Repression ist Dauerthema für alle Akteure, die entschieden gegen soziale Probleme eintreten, entsprechend sind relativ viele Menschen, die in linken Bewegungen aktiv sind, früher oder später damit konfrontiert. Ausmaß, Strategie und Charakter von Repression sind aber oft nicht vorhersehbar und manchmal skandalös - wobei es nur selten gelingt, die breitere Öffentlichkeit von letzterem zu überzeugen, was auch daran liegen mag, dass linke Anti-Repressions-Kampagnen sich in der Regel an Einzelfällen abarbeiten, ohne Kontinuitäten zu thematisieren. An dieser Stelle setzt der Workshop an: Wir wollen einen Nachmittag lang strategisch diskutieren, wie ein besserer Umgang mit Repression aussehen kann.
Die Veranstaltung ist Teil einer Biko-Reihe zu Polizei und Repression in Kooperation mit der Offenen Arbeit Erfurt, der OG Erfurt der Roten Hilfe und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.
Anmeldung an repressionsworkshop2023@arranca.de.
24.03.2023, 18:00 Uhr, Brennessel e.V. (Regierungsstr. 28, Erfurt)
„30 Jahre Brennessel“- Feier mit Musik und Ausstellung
Zielgruppe: Frauen
25.03.2023, 14:00 Einlass, 15:00 Beginn, JG Stadtmitte (Johannisstraße 14, Jena)
Matthias Domaschk und die 70er-Jahre-Szene
Buchvorstellung und Gesprächsrunde mit Peter Wensierski // veranstaltet von Freund:innen aus der antiautoritären linken Bewegung
Wir haben den kritischen und engagierten Journalisten Peter Wensierski zur Vorstellung seines neuen Buchs über das Leben von Matthias Domaschk eingeladen. Matthias war in den 1970er Jahren in der gegenkulturellen und oppositionellen Szene von Jena aktiv und kam 1981 im Stasi-Knast von Gera ums Leben. Peter wird aus dem Buch lesen, von seinen Recherchen erzählen, Bilder und Video-Dokumente zeigen und freut sich anschließend auf ein offenes Gespräch. Es wird um Freundschaft, Liebe und WGs, um Wanderungen, Reisen und Konzerte, aber auch um Überwachung, Verfolgung und Knast sowie um Freiheit, Opposition und die Idee vom menschlichen Sozialismus gehen.
Wir möchten Menschen aus den verschiedenen Generationen der antiautoritären linken Szene aus Jena zusammenbringen und einen Austausch über gemeinsame Erfahrungen, Ideen und Träume ermöglichen. Wir können nach der Veranstaltung in der JG bleiben und in gemütlicher Runde miteinander ins Gespräch kommen und uns kennenlernen. Es wird Snacks und Getränke geben und einen Büchertisch mit dem Buch von Peter Wensierski sowie weiteren Broschüren. Außerdem findet später an dem Abend in der JG ein Punk-Konzert mit den Bands Punk-Roiber und Noihaus statt.
25.03.2023
Feminist Sprayday
... mit Milly & Molly
Ort und weitere Infos folgen
25.03.2023, 18:00 Uhr, AK 40 (Lauter 40, 98528 Suhl)
6 Jahre AK40 Suhl! - Konzert
...mit
Missstand // band-missstand.bandcamp.com
Frachter // frachterpunx.bandcamp.com
Schimpansenkrieg // Arschtritt in die Fresse
+ Aftershow
In unseren Räumen gilt strikt: Keine nackten (Ober-)Körper! No tolerance for homophobic, sexist, racist and any other discriminating behaviour.
30.03.2023, 16:00 Uhr, Landgericht Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 105-107
Urteil im StaatskanzleiProzess
30.03.2023, 19:00 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
SciFi und Gesellschaft 2: Der schweigende Stern (DDR, 1960)
In einer fernen Zukunft: Auf der Erde werden Signale von der Venus empfangen. Die weltweite Föderation schickt ein international besetztes Raumschiff, um dem nachzugehen. Die mit großem Aufwand produzierte Adaption eines Romans von Stanisłav Lem ist ein herausragendes Beispiel für das utopische Genre im Staatssozialismus.
Nach einer kurzen Einführung sehen wir uns gemeinsam den Film an und diskutieren danach.
Die Veranstaltung ist Teil der Film- und Veranstaltungsreihe "Science-Fiction und Gesellschaft", einer Kooperation des Bildungskollektiv Biko mit der Offenen Arbeit und der Rosa Luxemburg-Stiftung Thüringen.
30.03.2023, 19:00 Uhr, Der Laden (Trierer Straße 5, Weimar)
„Aufhebung des PKK Verbots und Streichung von der EU Terrorliste“
mit Dilan Akdogan, MAF-DAD (Verein für Demokratie und Internationales Recht)
Seit Jahrzehnten wird die in Deutschland lebende kurdische Community seitens der deutschen Behörden auf der Grundlage des im Jahre 1993 erlassenen Betätigungsverbotes gezielt kriminalisiert. Während die meisten Einwanderer:innen in Deutschland ihre kulturelle Identität - etwa durch Gründung von Vereinen, Medien und Kultureinrichtungen - ungestört ausüben können, stehen kurdische politische, kulturelle und soziale Aktivitäten unter dem Generalverdacht des sogenannten PKK-Bezuges. Die kurdische Aktivistin Dilan Akdogan von MAF-DAD (Verein für Demokratie und Internationales Recht) engagiert sich seit Jahren u.a. gegen die Kriminalisierung der kurdischen Bewegung in der BRD. Im Mai 2022 wurde ein Antrag beim Bundesinnenministerium zur Aufhebung des PKK-Verbotes gestellt. Über die Inhalte dieses Antrages, sowie die rechtlichen Schritte zur Entkriminalisierung der kurdischen Bewegung auf europäischer Ebene und Streichung der PKK von der EU-Terrorliste, werden wir mit Dilan Akdogan reden.
31.03.2023, 19:00 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
12. Offenes Antifaschistisches Treffen
... Thema: Repression ...
04.04.2023, 19:00 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
SciFi und Gesellschaft 3: Vortrag und Diskussion zur gesellschaftlichen Bedeutung von Science Fiction
Science-Fiction als Illustration einer möglichen Zukunft ist immer auch ein Kommentar zur Entstehungsgesellschaft, Anzeiger von zeitgenössischen Hoffnungen und Befürchtungen. Das eröffnet die Frage nach der gesellschaftspolitischen Bedeutung der Werke in ihrem Entstehungskontext. SF-Werke sind aber nicht nur Spiegel der Ideologien ihrer Zeit. Sie können viel mehr sein! Bei der Diskussionsveranstaltung diskutieren wir, was Science-Fiction zu einer Kritik der Gegenwartsgesellschaft beitgetragen hat bzw. beitragen kann.
Die Veranstaltung ist Teil der Film- und Veranstaltungsreihe "Science-Fiction und Gesellschaft", einer Kooperation des Bildungskollektiv Biko mit der Offenen Arbeit und der Rosa Luxemburg-Stiftung Thüringen.
06.04.2023, 18:00 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
Anlaufstelle Rote Hilfe Erfurt
Repressionsbetroffen? Keine Panik!
Bei Fragen, Gedanken, Anregungen etc. zum Thema Repression im lokalen / regionalen Kontext lädt die Rote Hilfe Erfurt einmal im Monat zur "Anlaufstelle" ein. Immer am ersten Donnerstag im Monat von 18 bis 19 Uhr.
08.04.2023
Ostermarsch Thüringen
Aktuelles irgendwann z.B. bei der Landesvereinigung VVN-BdA.
11.04.2023, 17:00 Uhr, Papstsaal hinter der Stadtbibliothek Eisenberg
Film "Langsames Diesseits. Vier Monologe"
12.04.2023, 18 Uhr, Mon Ami (Goetheplatz 11, Weimar)
Anthroposophie und Aluhut: Verschwörungsideologie in Zeiten der Pandemie und des Krieges
Vortrag + Diskussion von und mit Peter Bierl
Anhänger*innen der Anthroposophie, der einflussreichsten okkult-esoterischen Richtung in Deutschland, zählen zur Basis der sogenannten Querdenker. Das ist kein Zufall. Ihr Begründer Rudolf Steiner lehrte, dass göttliche Führer, Erzengel, Götterboten sowie Volks- und Rassengeister den Lauf der Welt bestimmen. Wer sowas glaubt, ist reif für Verschwörungsfantasien.
Bis heute lehnen viele Anthroposoph*innen das Impfen ab. Bei Masern sind Waldorfschulen immer wieder Hotspots. Zur Corona-Epidemie äußerten Anthroposophen, wer den Tod fürchte, sei eben Materialist, Leiden sollte als „tiefer karmische Entwicklungsimpuls“ verstanden werden. Wer sich richtig ernähre und die spirituelle Haltung pflege, sei vor Corona sicher.
Anknüpfungspunkte finden sich auch beim Ukrainekrieg, der in der Querdenkerszene als westliche Machenschaft gilt. Steiner deutete den ersten Weltkrieg als Verschwörung von Freimaurern, Jesuiten und Juden gegen Deutschlands Mission. Die NATO-Osterweiterung rügten Anthroposoph*innen als Eingriff Amerikas in einer deutsch-russische spirituelle Kooperation. Der russische Überfall auf die Ukraine wird von manchen als seit Jahren vorbereiteter Weltkrieg der englischsprachigen Länder gegen Russland gedeutet. Dahinter steht eine Prophezeiung Steiners, die Slawen würden in ferner Zukunft die führende Unterrasse der Arier sein, zuvor müssten die Deutschen ihnen jedoch Kultur beibringen. Das würde der Westen demnach verhindern, indem er Zwietracht und Krieg sät.
So bringt die Querdenkerszene als Massenbewegung zum Ausdruck, was immer schon in der Esoterikszene wabert: Unverständnis gesellschaftlicher Verhältnisse, Abwehr kritischen Denkens, Nationalismus, Antisemitismus, Sozialdarwinismus und Menschenverachtung.
Peter Bierl ist freier Journalist und Autor.
Veranstaltungsreihe ›Verquere Gedanken‹ - Zur den ideologischen Hintergründen der Querdenkerbewegung
16.04.2023, 17:00 Uhr, Papstsaal hinter der Stadtbibliothek Eisenberg
Film "Triumph des guten Willens"
16.04.2023, Appellplatz, Buchenwald
Buchenwald-Gedenken
Aktuelles irgendwann beim VVN-BdA Thüringen
17.04.2023, 10:00 Uhr, Friedenspark Eisenberg
Erinnern an die Opfer des Todesmarsches
save the date - bitte checkt die Infos nochmal
17.04.2023, 18:00 Uhr, Haus Dacheröden, Anger 37, Erfurt
Erzählcafé mit den Omas gegen Rechts
18.04.2023, 19:00 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
SciFi und Gesellschaft 4: Stalker (UdSSR 1979)
Stalker ist eine Interpretation von "Picknick am Wegesrand", einer Abenteuergeschichte über "die Zone", in der die Hinterlassenschaften eines außerirdischen Besuchs der Entdeckung harren. Mit einer bemerkenswerten Ästhetik zeigt der Film die Reise dreier Suchender, die in einer apokalyptischen Kulisse auf Erlösung hoffen.
Nach einer kurzen Einführung sehen wir uns gemeinsam den Film an und diskutieren danach.
Die Veranstaltung ist Teil der Film- und Veranstaltungsreihe "Science-Fiction und Gesellschaft", einer Kooperation des Bildungskollektiv Biko mit der Offenen Arbeit und der Rosa Luxemburg-Stiftung Thüringen.
23.04.2023, 17:00 Uhr, Papstsaal hinter der Stadtbibliothek Eisenberg
Film "Jenseits des Krieges"
27.04.2023, 19:30 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
Zwischen Mettigel und Low-Carb-Gemüse III : Tee
Tee ist die Kolonialware par excellence: Aus China nach Europa importiert, im 19. Jahrhundert von der britischen Kolonialmacht in Indien kultiviert, steht die Pflanze wie kaum eine andere für koloniale und neokoloniale Ausbeutung. Anders als beim Kaffee gibt es wenig Direktimport, wenige Kollektivbetriebe, wenig Bewusstsein dafür, dass man sich beim Teegenuss eine jahrhundertelange Geschichte der Unterdrückung verlässt. Bio-Tees versprechen zumindest, dass die Landarbeiter*innen sich nicht mit Pestiziden vergiften, andere Lebensmittel-Labels sollen bezeugen, dass verlässliche und existenzsichernde Löhne gezahlt werde. Die Glaubwürdigkeit der Versprechen ist umstritten.
Nach einem Input zu den Produktionsbedingungen trinken wir trotzdem eine schöne Tasse Tee und sprechen abschließend darüber, wie wir Essen und Trinken im Spätkapitalismus gestalten können und wollen.
Die Reihe ist eine Kooperation des Bildungskollektiv Biko mit der Offenen Arbeit Erfurt und "Thüringen entwickeln. Eine Welt", gefördert durch "Engagement Global" mit Mitteln des BMZ mit Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.
29. April 2023, 7:30 bis etwa 19:00
Tagesfahrt zur Leipziger Buchmesse
Im April 2023 lädt die Messe zum Schmökern, Bummeln und Zuhören ein. Gastland ist in diesem Jahr Österreich.
Auch die Manga-Comic-Con ist wieder mit dabei.
Lesen verbindet, deshalb organisiert die Contineo Buchhandlung im Auftrag des DGB-Bildungswerk Thüringen e.V., der Evangelischen Akademie Thüringen und der Rosa- Luxemburg-Stiftung Thüringen eine Fahrt zur Buchmesse.Abfahrt:
7:30 Uhr, Thüringenhalle Erfurt - Rückkehr: ca. 19 Uhr
Teilnahmebetrag (Busfahrt + Eintritt):
30,- Euro Sozialpreis
40,- Euro Standardpreis
50,- Euro Solipreis
Anmeldung: Contineo Buchhandlung // Magdeburger Allee 90 // 0361/7314536 oder kontakt@contineo.de
07.05.2023, 17:00 Uhr, Papstsaal hinter der Stadtbibliothek Eisenberg
Film "Liza ruft"
08.05.2023, 18:00 Uhr, Großer Bühl 1, Eisenberg
Mahngang zu den Stolpersteinen
save the date - bitte checkt die Infos nochmal
11.05.2023, 19:30 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
Und dann kam die Polizei ... Historisch-kritischer Liederabend zu Polizei und Justiz
Ob "Polizei, Osterei" oder "Fuck the Police", seit es die Polizei gibt, werden Lieder gesungen, die sich mit der Obrigkeit auseinandersetzen. Mal spöttisch, mal agressiv, manchmal auch versöhnlich oder anbiedernd. Wir hören schöne, krasse, merkwürdige und beeindruckende Lieder aus den letzten 100 Jahren und sprechen über das subversive Potential und die mobilisierende Kraft der Musik. Bringt gerne eigene Musikbeispiele mit oder schickt sie vorher an polizeischutz@arranca.de
Die Veranstaltung ist Teil einer Biko-Reihe zu Polizei und Repression in Kooperation mit der Offenen Arbeit Erfurt, der OG Erfurt der Roten Hilfe und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.
15.05.2023, 18 Uhr, Mon Ami (Goetheplatz 11, Weimar)
Demokratie von rechts? Carl Schmitt als Vordenker des Rechtspopulismus
Vortrag + Diskussion von und mit Ingo Elbe
Populistische Bewegungen sind weltweit auf dem Vormarsch. Gegen die ‚globalistischen‘ und ‚korrupten Eliten‘ wird dort an den ‚wahren Volkswillen‘ appelliert. Es stellt sich dabei die Frage, was genau unter Volk und Volksherrschaft verstanden wird und welche Demokratiekonzeption dem zugrunde liegt.
Um diese Frage zu beantworten, gibt der Vortrag einen Einblick in das Denken Carl Schmitts, der als wichtigster Vordenker des Rechtspopulismus sowie radikal rechter Konzeptionen von Volksherrschaft gelten kann. In diesen Konzeptionen wird meist behauptet, der Volkswille müsse nicht unbedingt durch formale Wahlverfahren ermittelt werden und seine Inhalte seien bei autoritär agierenden Führern, die eine Gleichartigkeit mit dem Volk auszeichne, in guten Händen. Neben der Frage, welche antiparlamentarischen und antidemokratischen Elemente rechtspopulistische Anrufungen des Volkes transportieren, werden die agitatorischen Strategien rechtspopulistischer Akteure thematisiert.
Dr. Ingo Elbe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg
Veranstaltungsreihe ›Verquere Gedanken‹ - Zur den ideologischen Hintergründen der Querdenkerbewegung
18.-21.5.2023
30. Antifa-Fahrt des TVVN-BdA
"Am 18. Mai werden wir gemeinsam mit einem Reisebus nach Litoměrice fahren, wo wir die kommenden zwei Nächte verbringen. Geplante Haltepunkte des Busses sind: Eisenach, Erfurt, Jena sowie Gera. Kurz vor Litoměrice halten wir am ehemaligen Lagerkrematorium des Außenlagers Leitmeritz für ein gemeinsames Gedenken. Hier befand sich das größte Außenlager des KZ Flossenbürg. Etwa 18.000 Häftlinge durchliefen dieses Arbeitslager, circa 4.500 überlebten diese Tortur nicht.
Am Freitagmorgen fahren wir in das benachbarte Terezín, wo das so genannte „Ghetto Theresienstadt“ eingerichtet war. Es war als Sammel- und Durchgangslager T eil des nationalsozialistischen Zwangslagersystems. Bis Mai 1945 waren insgesamt 141.000 Menschen hier inhaftiert, darunter 15.000 Kinder. Heute ist die ehemalige Garnisonsstadt wieder bewohnt. In der „Kleinen Festung“ befindet sich eine Gedenkstätte, durch welche wir geführt werden.
Am Samstag führt uns der Weg nach Lidice, ein kleiner Ort 20 km westlich von Prag. Als Heydrich in Prag ermordet wurde, statuierten die Nazis am 10. Juni 1942 in Lidice ein Exempel und verübten ein Massaker an allen Männern des Ortes. Die Frauen wurden nach Ravensbrück deportiert. Die verbliebenen Kinder wurden im Vernichtungslager Chelmno vergast. Der Ort selbst wurde dem Erdboden gleichgemacht. An der Stelle des früheren Ortes befinden sich heute eine Gedenkstätte und ein Museum, durch welche wir geführt werden. Die letzte Nacht werden wir in einem Botel (halb Boot, halb Hotel) in Prag auf der Moldau verbringen, um am Sonntag ausgeruht die Rückfahrt anzutreten.
Der T eilnehmendenbeitrag beträgt 150,00 Euro. Darin enthalten ist die Busreise, die Übernachtungen, das Frühstück sowie Führungen und Eintrittsgebühren. Mittagessen und Abendbrot ist auf Selbstkostenbasis. Abends ist jeweils ein Restaurant für uns reserviert. In Litoměrice und in Prag gibt es aber auch Kaufhallen und Imbisse in der Nähe.
Wer Interesse oder Fragen zur 30. Antifa-Fahrt hat, kann sich bei mir melden unter: engel.tvvdn.bda@gmail.com"
25.05.2023, 19:30 Uhr, Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus)
Was tun, wenn’s brennt?
Wer aktiv gegen Nazis, Klimawandel oder Anderes eintritt, hat früher oder später mit Repression zu tun: Widerstand wird kriminalisiert, Mitstreiter*innen angeklagt, verprügelt oder verhaftet. Die Rote Hilfe ist ein Solidaritätsverein mit dem Ziel, gemeinsam und solidarisch auf Repression zu reagieren - durch politische Begleitung von Prozessen und Verfahren, aber auch mit finanzieller Hilfe. Bei der Veranstaltung gibt die RH-Ortsgruppe Erfurt einen allgemeinen Überblick über Formen von Repression und die Möglichkeiten, ihr zu begegnen.
Die Veranstaltung ist Teil einer Biko-Reihe zu Polizei und Repression in Kooperation mit der Offenen Arbeit Erfurt, der OG Erfurt der Roten Hilfe und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.
03.06.2023
Save the Date: Hausfest veto/stattschloss
22.06.2023, 18 Uhr, Mon Ami (Goetheplatz 11, Weimar)
Rechte Esoterik
Vortrag + Diskussion von und mit Anna Weers
Man muss nicht lange suchen, um in Einkaufsgeschäften Angebote zu Astrologie, spirituell geprägter Pseudomedizin oder den Glauben an Geister und Magie zu finden. Der Glaube an ›übernatürliche Heilkräfte‹ und Aussagen in Horoskopen einen ›Einfluss auf den Verlauf seines Lebens‹ zuzuschreiben, ist sehr weit verbreitet. Mit der Covid-19-Pandemie und den Protesten gegen die Maßnahmen zur Eindämmung konnte eine Verschmelzung verschiedener Milieus auf den Straßen und in Online-Netzwerken beobachtetet werden.
Was mit Klangschalen und Yogamatten zwischen Reichsfahnen auf der Straße begann, führte zu Ereignissen, wie dem Sturm auf den Bundestag, der von einer Heilpraktikerin mit initiierte wurde und bringt uns heute zu einem dichten Netzwerk zwischen Rechtsextremen, Friedensbewegten und Esoteriker*innen.
Der Vortrag thematisiert die antisemitischen Wurzeln von Esoterik und wie sie sich heute bei esoterischen Angeboten zeigen. Mit Perspektive auf Geschlecht und das Naturverständnis geht es zudem um aktuelle Entwicklungen und Anschlussfähigkeiten an eine Nachhaltigkeits- und Ökobewegung und die Handlungsmöglichkeiten, die sich ergeben.
Anna Weers ist Referentin für Rechtsextremismus in ländlichen Räumen bei der Amadeu Antonio Stiftung.
Veranstaltungsreihe ›Verquere Gedanken‹ - Zur den ideologischen Hintergründen der Querdenkerbewegung
19.-26.8.2023
Jugendgedenkstättenfahrt zu den Stätten des Holocaust in Warschau, Łódź und Chełmno
Im Mittelpunkt unserer Gedenkstättenfahrt steht die Geschichte des jüdischen Ghettos in Łódź (von den Nazis Litzmannstadt genannt), sowie das Mordlager Kulmhof in Chełmno. Beide Orte sind im Vergleich zu anderen Verbrechenskomplexen der NS-Vernichtungspolitik in der bundesdeutschen Erinnerungskultur kaum präsent, gleichwohl sind sie im System der NS-Vernichtung von zentraler Bedeutung und stehen am Ausgangspunkt der systematischen Ermordung europäischer Jüdinnen und Juden.
Der Teilnahmebeitrag beträgt 275 Euro und beinhaltet die An- und Abreise mit der Bahn (Berlin- Warschau - Lodz), Busfahrten in der Region, Unterkunft im Zweibettzimmer (Lodz und Warschau) bzw. Vierbettzimmer (Berlin), Verpflegung sowie die Programmkosten.
Die Reise richtet sich an junge Erwachsene im Alter von 18 bis 26 Jahren.
Die Gedenkstättenfahrt wird als Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung angeboten.